„Wenn der letzte Weg gemeinsam geht –
Warum Mensch-Tier-Bestattungen mehr als ein Trend sind“
Wer mit einem Tier gelebt hat, weiß, dass diese Bindung oft genauso tief, ehrlich und emotional ist wie zu einem Menschen. Haustiere begleiten uns über viele Jahre, sind Trostspender, Alltagsbegleiter, Familienmitglieder – und manchmal die einzige echte Konstante im Leben. Was liegt also näher, als sich auch im Tod nicht trennen zu müssen?
Die gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier war lange Zeit rechtlich und gesellschaftlich kaum denkbar. Doch der Wandel in unserem Umgang mit Trauer, Spiritualität und Tierliebe hat neue Wege eröffnet – einer davon führt in den Wald.

Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Trauer um Tiere tabuisiert. Ein Tier zu verlieren, wurde oft als nebensächlich betrachtet – etwas, das „nicht so schlimm“ sei. Doch die Realität sieht anders aus: Viele Menschen empfinden den Verlust ihres Tieres als genauso schmerzhaft wie den eines geliebten Menschen.
Diese emotionale Gleichwertigkeit führt zunehmend zu einem Wunsch, der lange unterdrückt wurde: Auch nach dem Tod mit dem Tier vereint zu bleiben.
Dass der Wunsch, mit einem Tier gemeinsam bestattet zu werden, kein modernes Phänomen ist, zeigt ein berühmtes Beispiel aus der Geschichte: Friedrich II. von Preußen, auch bekannt als Friedrich der Große, verfügte bereits im 18. Jahrhundert, dass er nach seinem Tod nicht in der Familiengruft, sondern mit seinen geliebten Windhunden in seinem Garten in Sanssouci beigesetzt werden möchte. Seine enge Beziehung zu Tieren war bekannt – und sein letzter Wille Ausdruck einer tiefen emotionalen Verbindung.
Zwar wurde sein Wunsch zunächst nicht erfüllt, doch 1991 wurde Friedrich tatsächlich an der Seite seiner Hunde umgebettet. Damit wurde posthum einem Wunsch stattgegeben, der heute mehr Bedeutung hat denn je: Die Gleichwertigkeit emotionaler Bindungen zwischen Mensch und Tier.